Fokusthemen der Intensivwochen 2025

Wir geben jeder Woche eine Überschrift, ein Thema, das im Fokus steht und einen roten Faden über die Woche auslegt. Wir hoffen, dass Du mit den Themen etwas anfangen kannst und Dich darin wieder findest. Lass Dich nicht irritieren, wenn Du Dich darin zunächst nicht findest. Bei unserer Arbeit stehen immer die beteiligten Menschen im Vordergrund, was bedeutet, dass die Teilnehmenden mit ihren Themen und Anliegen den Inhalt der Woche bestimmen. Es geht also um Dich. Oft zeigt sich dann verblüffend im Nachhinein, dass die Überschrift auch zu Dir gepasst hat.

Generell gilt: Jede Woche ist universell und Du kannst mit allem kommen. Wenn Du unsicher bist, klären wir in einem persönlichen Gespräch alle Fragen. Danach geht es ums Einlassen und Vertrauen.

Sprechen lernen – über Inneres

3.-9. März 2025

Manchmal fehlen die Worte. Das, was zu sagen wäre, kommt nicht heraus. Was mir eben noch klar war, ist nun komplett verschwommen und nicht mehr greifbar. Ich verstumme oder weiche aus. Es fühlt sich verdammt gefährlich an, was ich sagen könnte.

Auch wenn wir im Allgemeinen gut sprechen können oder sogar sprachlich gewandt sind: an manchen Stellen versagen uns die Worte. Oft geht es da um eigene Bedürfnisse und Gefühle, darum, dass ich etwas von jemand anderem brauche oder nicht (mehr) möchte. Ich empfinde Gefahr und ich schweige.

Wir verlernen als Kind, uns auszudrücken, wenn die Eltern mit unseren Gefühlen nicht gut umgehen können, unsere Gefühle nicht nehmen können oder sie sogar bewerten und verurteilen. Das beschämt uns, macht uns Angst und stumm. Wir wollen unsere Eltern nicht wütend auf oder traurig über uns machen, wir wollen, dass sie für uns da sind und dafür tun wir alles, zur Not auch schweigen. Leider gibt es in unserer Welt noch sehr viele Menschen, die nicht gelernt haben und sich daher nicht trauen, über ihr Innenleben zu sprechen. Viele von Ihnen lehnen dann auch ab, wenn dies andere tun. Dazu gehören auch viele Eltern. Manche reden auch  zu viel über sich selbst mit ihren Kindern, aber auch dort bleibt dann wenig Platz für andere.

Wir erkunden in der Woche gemeinsam, was dem bei Dir zu Grunde liegt und finden Wege, es zu durchdringen, anzunehmen, zu Dir zu nehmen und ganzer zu werden, stärker und mutiger für die nächsten Schritte. Wir lernen und üben, unsere eigene Wahrheit und Wahrnehmung auszusprechen. Deine Stimme und Kraft wiederzufinden und zu leben.

Einlassen, loslassen und neu vertrauen

4.-10. August 2025

„Lass los und hör einfach mal auf zu denken!“ – Das möchten viele Menschen gerne, nur es gelingt ihnen nicht. Immer strickt der Kopf die Geschichte weiter und hat mehr Gedanken, Überlegungen, Ideen. Findet keine Ruhe. Das Denken hält uns ab, vom Einlassen, von der Hingabe an das Sein. Und es schützt uns auch davor.

Wenn wir kein besonders sicheres Umfeld und bedingungslose Liebe erlebt haben, als wir klein waren, waren Einlassen und Hingabe keine guten und genussreichen Optionen, sondern angstbesetzte Auslieferung. Das Denken hat uns herausgeholt aus der inneren Preisgabe der frühen Kindheit, in der wir diese Wahl nicht hatten.

Im Erwachsenenleben wird dieser Retter oft zur Qual, da er uns noch immer nicht einfach sein lässt. Zu groß die alte Angst und Sorge, die alte tiefe Wunde wieder zu spüren und sich erneut zu verletzen.

Neben dem Denken haben die findigen Menschen heute ganze Industrien und Märkte erschaffen, die uns helfen, uns von uns selbst und dem Sein im Hier und Jetzt abzulenken. Ein vergifteter Apfel.

Verhindert wird unser wunderbares Sein, das nichts weiter braucht, als sich selbst, erfüllt im Körper und dem Spüren, was gerade da ist, dem Atmen, dem Herzschlag, die Empfindung auf meiner Haut; die Bäume im Wind, der Regen an der Scheibe, die Sonne im Gesicht; und unser Leben mit den anderen, die geteilte Freude und der geteilte Schmerz, das Spüren des anderen, seines Körpers, seines Herzens, seines Seins; das Gefühl, verbunden zu sein und zu vertrauen, ohne genau zu wissen, was passiert, sich einzulassen, hinzugeben, zu lieben.

Doch diese Welt ist nicht verloren! Wir können die nötige Sicherheit wiedergewinnen, um Einlassen und Vertrauen langsam wachsen zu lassen. Dafür sind wir eine Woche zusammen, um uns aneinander zu gewöhnen und Menschen wieder als vertrauenswürdig und sicher zu erleben in einem geschützten Raum, der uns trägt und hält. 

Akzeptieren was ist

20.-26. Oktober 2025

Wir können lernen zu ändern, was wir ändern können. Was wir nicht ändern können, können wir lernen zu akzeptieren.

Vieles können wir nicht ändern: etwa unsere Kindheit und wer unsere Eltern sind, was wir bis heute erlebt haben, wenn jemand gestorben oder etwas zu Ende ist, wer wir selbst bis jetzt (nicht) gewesen sind oder unsere bereits getroffenen Entscheidungen. Oft hadern wir mit dem Unveränderlichen, klagen die vermeintlichen Umstände oder Täter an, kämpfen mit Widerständen, bemitleiden uns, wollen es nicht wahrhaben, verharren in unserer Hilflosigkeit.

Damit wir wieder ins Handeln kommen und die Zukunft nicht nur ändern, sondern sogar gestalten können, müssen wir zunächst alles akzeptieren, was ist und war. Aber wie? Wenn wir die Wunden sehen und ernst nehmen, können wir sie auch versorgen und alles für die Heilung tun, was nötig ist.

Manche Wahrheiten sind schwer zu akzeptieren, deshalb haben wir vorerst die Verdrängung oder Ablenkung genutzt, um uns nicht ganz auszusetzen, um die Wahrheit zu dosieren. Ein wichtiges Mittel zu unserem Schutz, vorerst. Nach und nach wächst die Notwendigkeit der Hinwendung, der Betrachtung, der Annahme des Schmerzes und der Trauer. Erst dadurch integriert sich das Geschehen in uns und wir können nach und nach abschließen und uns wieder öffnen für das, was wir nun wollen. Oft können wir unseren Willen nun überhaupt erst wieder erkunden und neugierig werden auf neue Wege und Zukünfte, die wir mutig mit Lust, Neugier und Tatkraft beschreiten werden.

In der Woche schaffen wir Räume, in denen Teile oder mehr des Zurückgedrängten sichtbar werden dürfen, wir betrachten die Wunden, reinigen sie und versorgen sie gut. Damit Heilung geschieht. Wir sind für Dich da!